Lexikon
Begriffe und Erklärungen der Endodontie

Fachbegriffe leicht erklärt

Mit diesem kleinen Lexikon möchten wir Ihnen ein paar Fachbegriffe aus dem Bereich der Endodontologie erklären.

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a

Alveole

Jeder Zahn ist mit seiner Wurzel in einem im Kieferknochen befindlichen Zahnfach, "Alveole" genannt, verankert. Das Zahnfach ist Teil des Zahnhalteapparates.

c

Cementum

Mit "Cementum" bezeichnet der Zahnmediziner den Zahnzement. Dieser umgibt außen die Zahnwurzel von der Wurzelspitze bis zum Zahnhals. Zahnzement bildet sich ständig neu und gehört zur Zahnhartsubstanz. Er ähnelt von der Härte her der des menschlichen Knochens.

d

Dentikel

Unter Dentikel versteht man Verkalkungen innerhalb des Zahnmarks. Sie haben i. d. R. eine rundlich ovale Form. Dentikel können verschiedene Ursachen haben,

Dentin

Der als "Dentin" bezeichnete Teil eines Zahnes befindet sich zwischen dem Zahnschmelz und dem Zahnmark (Pulpa). Es umgibt das Zahnmark. Das „Dentin“ wird umgangssprachlich auch „Zahnbein“ genannt. Es ist von gelblicher Farbe und kann, anders als Zahnschmelz, lebenslang neugebildet werden. Diese Neubildung findet jedoch nur an der Kontaktfläche zwischen Dentin und Zahnmark statt.

Desmodont

Als "Desmodont" wird die Wurzelhaut des Zahnes bezeichnet. Die Wurzelhaut umspannt den im Zahnfach verankerten Teil des Zahnes. Sie gehört zum Zahnhalteapparat.

Devitale Pulpa

Von einer "devitalen Pulpa" spricht der Zahnmediziner, wenn das Zahninnere (Pulpa) negativ auf die Vitalitätsprüfung reagiert. Man spricht in diesem Fall auch von einem "marktoten Zahn".

e

Elektronisches Längenmessgerät

Zahnmedizinisches Gerät zur exakten Längenbestimmung aufzubereitender Wurzelkanäle. Die Längenmessung erfolgt mit Hilfe elektrischer Spannung. Zwischen Wurzelhaut und Zahnfleisch herrscht ein konstanter elektrischer Widerstand. Bei Erreichen der Wurzelspitze hingegen fällt dieser Widerstand spontan ab. Dieser spontane Abfall signalisiert dem Zahnmediziner, dass er die Wurzelspitze erreicht hat. Die Methode der elektronischen Längenmessung ist weitaus präziser und zudem schonender für den Patienten als die Längenbestimmung mittels Röntgenaufnahmen.

Enamelum

Zahnmedizinische Bezeichnung für den Zahnschmelz, der gemeinsam mit dem darunter befindlichen Dentin die Zahnkrone bildet.

Der Zahnschmelz ist der Teil des Zahnes, den man beim Blick in den Mund sieht. Er kann sich nicht neu bilden, was zur Folge hat, dass zerstörter Zahnschmelz dauerhaft zerstört ist.

Extraktion

Der Begriff stammt aus dem Lateinischen von "ex" für "heraus" und "tractus" für "gezogen". Unter Extraktion versteht der Zahnmediziner das Ziehen eines Zahnes.

Extrusion

Zahnmedizinische Methode, um einen abgebrochenen Zahn für die Befestigung einer Krone vorzubereiten. Die Zahnwurzel wird dabei über einen Zeitraum von 2 - 4 Monaten langsam etwa 3mm weit aus dem Zahnfach herausbewegt (extrudiert).

Im Anschluss daran wird eine Ruhephase von etwa 4 - 6 Monaten benötigt, während derer die Zahnwurzel wieder fest mit dem Kieferknochen verwächst. Danach kann die endgültige Zahnkrone befestigt werden.

f

Fraktur

Der Begriff ist abgeleitet von dem lateinischen "fractura" und bedeutet Bruch. Aber auch Spaltungen oder Risse werden unter dem Begriff Fraktur erfasst.

Durch Unfälle, Stürze oder Körperverletzungen (z. B. Faustschläge, Fußtritte o. ä.) können Zähne brechen. Bei den Zahnfrakturen unterscheidet man in Kronen- und Wurzelfrakturen. Je nachdem, in welche Richtung der Bruch verläuft, wird die Fraktur als Quer-, Längs- oder Schrägfraktur bezeichnet.

g

Gingiva

Als "Gingiva" bezeichnet der Zahnarzt das Zahnfleisch. Es umschließt den Zahnhals und ist zusammen mit dem Kieferknochen Teil des so genannten Zahnhalteapparates. Vertiefungen zwischen Zahnfleisch und Zahn werden als Zahnfleischtaschen bezeichnet und können Hinweis auf eine bakterielle Erkrankung des Zahnfleisches (Parodontitis) sein.

Guttapercha-Stifte

Der Begriff "Guttapercha" stammt aus dem Malaiischen (malaiisch "getah" für "Gummi" und "percha" für "Baum"). Guttapercha-Stifte bestehen aus einem kautschukähnlichen Material, das aus dem Saft des Gummibaumes gewonnen wird. Sie weisen eine gute Bioverträglichkeit auf, können sehr gut in die Wurzelkanäle eingebracht und im Falle einer erforderlichen Revision auch gut entfernt werden und dichten die Wurzelkanäle hervorragend ab.

Guttapercha-Stifte werden in der Regel als Kernmaterial in die Wurzelkanäle eingebracht und in Kombination mit so genannten Sealern (Versieglern) eingesetzt.

k

Kofferdam

Der Begriff stammt aus dem Englischen von "to coffer" für "einschließen" und "dam" für "Damm". Der Kofferdam besteht in der Regel aus einem gummiartigen Tuch, das mit einer Klammer am Zahn befestigt und dann mittels eines kleinen Rahmens über dem geöffneten Mund des Patienten aufgespannt wird.

Der Kofferdam hat mehrere Schutzfunktionen, u. a. schützt er den Mund des Patienten auch vor den im Rahmen der Behandlung eingesetzten Spül-Lösungen"

Kontusion

Der Begriff ist von dem lateinischen "Contusio" abgeleitet und bezeichnet eine Prellung oder Quetschung aufgrund von stumpfer Gewalteinwirkung. Der Zahnmediziner spricht von einer Kontusion, wenn ein Zahn infolge von Krafteinwirkung eine Stauchung erfahren hat.

Koronal

Abgeleitet wird dieser Begriff von der lateinischen Bezeichnung "corona", was soviel bedeutet wie Krone. In der Zahnmedizin ist damit die Zahnkrone gemeint. Unter der "Koronalen Restauration" ist daher die Restauration der Zahnkrone zu verstehen

Kronenfraktur

Bei einer "Kronenfraktur" handelt es sich um einen Bruch im Bereich der Zahnkrone, der im Regelfall durch Gewalteinwirkung (Sturz, Unfall, Schlag, Tritt) verursacht wurde. Bei Kronenfrakturen unterscheidet man in "Schmelz-Frakturen" und "Dentin-Frakturen".

l

Längsfraktur

Wie der Name schon sagt, verläuft der Bruch (Fraktur) hier in der Längsachse des Zahnes. Liegt eine Längsfraktur der Wurzel vor, ist der Zahn nicht mehr zu retten und muss entfernt, also gezogen (extrahiert) werden.

Lupenbrille

Bei einer Lupenbrille handelt es sich, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, um eine Kombination aus Lupe und Brille. Lupenbrillen haben eine 2- bis 8-fache Vergrößerung und dienen dem Zahnmediziner zum besseren Erkennen feiner Strukturen.

Eine Lupenbrille darf auch im Randbereich keine Verzerrungen oder farblichen Veränderungen darstellen, da sonst eine präzise Arbeit in den Randbereichen des Behandlungsbereiches gefährdet wäre.

Lupenbrillen gibt es in unterschiedlichen Ausfertigungen und inzwischen auch mit eigener Lichtquelle. Dadurch erfolgt eine direkte und deutlich bessere Ausleuchtung des Behandlungsbereiches.

Luxation

Hierbei handelt es sich um eine Lockerung des Zahnes infolge von Gewalteinwirkung. Der Zahnmediziner unterscheidet die unvollkommene von der vollkommenen (auch komplette) Luxation. Bei der unvollkommenen Luxation ist der betreffende Zahn zwar verschoben, hat sich aber noch nicht aus dem Zahnfach herausgelöst. Im Gegensatz dazu ist der Zahn bei der vollkommenen oder kompletten Luxation aus dem Zahnfach herausgelöst.

o

Operationsmikroskop

Zahnmedizinisches Hilfsmittel mit einer bis zu 20-fachen Vergrößerung. Dient dem Zahnmediziner zum besseren Erkennen selbst feinster Strukturen, wie z. B. Wurzelkanäle und anatomische Besonderheiten wie Verdrehungen oder Verkrümmungen der Wurzelkanäle.

p

Parodontium

Unter diesem, aus dem Griechischen stammenden Begriff versteht der Zahnmediziner den Zahnhalteapparat. Dieser umfasst mehrere Bereich des Zahnes. Dazu zählen:

Pulpa

"Pulpa" oder "Zahnpulpa" bezeichnet das im Inneren des Zahnes befindliche Zahnmark. Das Zahnmark besteht aus weichem, von Nervenfasern durchzogenem Bindegewebe mit Blut- und Lymphgefäßen. Es füllt das Innere des Zahnes. Fälschlicherweise wird Pulpa umgangssprachlich oftmals auch mit Zahnnerv übersetzt.

Pulpanekrose

Bei dieser sehr fortgeschrittenen Entzündung der Pulpa kommt es zur Auflösung (Nekrose = griech. für "Töten/Absterben von Zellen") der Pulpa und er Gefäße. Verantwortlich für die Auflösung sind die Bakterien sowie das Immunsystem des Körpers, das auf die Bakterien reagiert.

Pulpitis

Die "Pulpitis" ist eine krankhafte Veränderung (Entzündung) der Pulpa (des Zahnmarks). Zu unterscheiden sind die reversible und die irreversible Pulpitis. Während eine reversible Pulpitis geheilt werden kann, bleibt bei einer irreversiblen Pulpitis nur die Wurzelkanalbehandlung und damit die Entfernung des entzündeten Gewebes.

q

Querfraktur

Die Fraktur verläuft in Querrichtung, daher die Bezeichnung Querfraktur. Liegt eine Wurzelfraktur vor und handelt es sich dabei um eine Querfraktur im unteren Drittel der Wurzel, stehen die Chancen gut, dass der Zahn erhalten werden kann. Der abgebrochene Teil der Wurzel kann im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion entfernt werden.

Befindet sich die Querfraktur von der Wurzelspitze aus betrachtet jedoch höher als im unteren Drittel, ist der Zahn im Regelfall nicht mehr zu retten und kann nur noch entfernt (extrahiert) werden.

s

Sealer (Versiegler)

"Sealer" werden in Kombination mit Guttapercha-Stiften eingesetzt und umfließen diese. Sie können leicht in die Wurzelkanäle eingebracht und im Falle einer erforderlichen Revision auch leicht entfernt werden. Sealer dichten die Hohlräume ab und wirken darüber hinaus auch noch desinfizierend.

v

Vitalitätsprüfung

Diese wird im Regelfall mit einem Kältespray durchgeführt. Dabei wird das Kältespray auf ein kleines Wattekügelchen aufgebracht. Dieses mit Kältespray getränkte Wattekügelchen wird dann an den Zahn gehalten. Ist der Zahn noch vital, macht sich dies nach kurzer Zeit durch einen ziehenden, stechenden Schmerzreiz bemerkbar. Ein devitaler Zahn oder genauer gesagt ein Zahn mit einer devitalen Pulpa reagiert hingegen negativ, also nicht mit einem Schmerzreiz.

w

Wurzelfraktur

Hierbei handelt es sich um einen Bruch der Zahnwurzel. Hervorgerufen werden Wurzelfrakturen im Regelfall durch Gewalteinwirkung, wie sie z. B. bei Unfällen zustande kommt. Ob eine Wurzelfraktur zum Verlust des betroffenen Zahnes führt, hängt von der Lage und dem Ausmaß der Fraktur ab.

Liegt eine Querfraktur der Wurzel vor und befindet sich diese im oberen oder mittleren Drittel der Zahnwurzel (von der Zahnkrone ausgehend betrachtet), ist den Zahn ebenso unrettbar wie bei einer Wurzel-Längsfraktur. In diesen Fällen besteht nur noch die Möglichkeit, den betroffenen Zahn zu extrahieren.

z

Zahntraumata

So werden Zahndefekte genannt, die infolge von Gewalteinwirkung eingetreten sind. Diese Zahndefekte können sein:

Hauptursachen für Zahntraumata sind: